Steigende Lebenserwartungen erfordern mehr finanzielle Planung
Was ist das beste für mich? Diese Frage stellen ich viele Beschäftigte, wenn es um die private Altersvorsorge geht. Die Auswahl ist riesig und die Entscheidung dadurch nicht einfach – ein Überblick über die Möglichkeiten der privaten Absicherung.
Die Differenz zwischen dem letzten Nettoeinkommen und der gesetzlichen Nettrorente wächst. Bis 2025 soll das Rentenniveau von derzeit knapp 50 Prozent auf 46 Prozent gesenkt werden. Um diesen Verlust aufzufangen, muss immer mehr privat vorgesorgt werden.
Nur wer seine Rentenlücke kennt, kann kalkulieren, wie viel Kapital er zum Renteneintritt angespart haben muss. Eine gute Planung und eine Beratung können dabei helfen, diese Versorgungslücke zu verhindern. Vor der Entscheidung, wie das Geld angelegt wird, sollte mit einem Berater genau berechnet werden, wie hoch der zu erwartende finanzielle Bedarf im Alter ist. Experten halten eine Rente, die ungefähr 70 Prozent des Nettoeinkommens abdeckt, für notwendig, um nicht auf den gewohnten Lebensstandard im Alter verzichten zu müssen. Kosten wie beispielsweise Geld für die Kinder oder der Kredit des Haus, fallen zwar meist weg, dafür steigen oft die Ausgaben für Gesundheit, Hobbys und Reisen. Die Lösung klingt einfach: Sparen!
Die Herausforderung ist, sich das rechtzeitig bewusst zu machen und zusammen mit einem kompetenten Berater (… natürlich gerne mit mir 😉) einen Plan für die individuelle, private Vorsorge aufzustellen.
Prüfen Sie zunächst, welche staatlichen Förderungen Sie nutzen können, denn jeder gesparte Cent sorgt für mehr finanziellen Spielraum im Ruhestand. Welche geförderten und ungeförderten Möglichkeiten es gibt, sowie weitere Informationen zur privaten Altersvorsorge, lesen Sie im weiteren Verlauf des Artikels:
Versicherungen
Wer auf eine Altersvorsorge mit sicherer Rentenzahlung setzt, für den gibt es die private Rentenversicherung – wahlweise in Kombination mit Hinterbliebenenversorgung. Sie bietet Sparern eine attraktive Verzinsung.
Vorteile: Die Renditen sind stabil und berechenbar. Bei einer privaten Rentenversicherung sind lebenslange Rentenzahlungen garantiert.
Tipp: Wer höhere Renditen sucht, für können etwa Rentenversicherungen mit Wahlmöglichkeit zwischen klassischer und fondsgebundener Anlage mit Beitragsgarantie eine interessante Alternative sein.
Fondssparpläne
Fondssparpläne bieten höhere Ertragschancen als herkömmliche Banksparpläne, sie unterliegen allerdings auch Wertschwankungen. Nach oben und nach unten. Gerade für die Altersvorsorge sind die gut geeignet, weil sich Martktschwankungen durch die lange Laufzeit ausgleichen können.
Vorteile: Die Ratenzahlungen können meist kosenlis verändert oder unterbrochen werden. Nach Ablauf des Vertrages verfügt der Anleger frei über sein Vermögen.
Tipp: Der Sparer kann den Fonds frei wählen und dabei seine persönliche Rendite-Risiko-Neigung berücksichtigen.
Riester-Rente
Seit einbem Jahrzehnt „riestert“ Deutschland. Bis heute werden mehr als 15 Millionen Verträge abgeschlossen.
Kritiker bemängelm bei Riester-Verträgen derzeit niedrige Renditen und ungünstige Berechnungsgrundlagen. Oft werden diesen Berechnungen allerdings die staatlichen Zulagen und die zusätzlichen Steuervorteile nicht berücksichtigt. Diese machen Riester für viele interessant. Zudem garantiert ein Riester-Vertrag zu Beginn der Auszahlungsphase mindestens die eingezahlten Beiträge plus staatliche Zulage. Hinzu kommen die erwirtschafteten Überschüsse. Darüber hinaus ist ein Riester-Vertrag eine Zusage für eine lebenslange Rente.
Ein Rechenbeispiel des Gesamtsverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft verdeutlicht die Vorurteile der Riester-Rente. Demnach erreicht ein alleinstehender Mann, der heute 35 Jahre alt ist und 30.000 Euro jährlich verdient, den Berak-Even-Punkt im Schnitt mit 74 Jahren. Das heißt, in diesem Alter hat er bereits seinen Eigenbeitrag bereits zurückerhalten. Wird der Mann 85 Jahre alt, hätte er in diesem Beispiel eine Rendite von rund 3,7 Prozent erzielt.
Möglichkeiten für Riester-Verträge: Private Rentenversicherungen, Bank- und Fondssparpläne, Bausparverträge.
Staatlich Zulagen: Die Höhe der Zulagen ist, abhängig von den geleisteten Beiträgen.
Basis-Rente
Die Basis-Rente ist für Selbstständie und Freiberufler oftmals die einzige Möglichkeit staatliche Förderung in Anspruch zu nehmen. Die Förderung erfolgt in Form von Beiträgen, die steuerlich geltend gemacht werden können. Sie wird als fondsgebundene Versicherung, Fondssparplan und als klassische Rentenversicherung angeboten. 76 Prozent der Beiträge können 2013 steuerlich geltend gemacht werden. Ab 2025 kann der Beitrag in voller Höhe abgesetzt werden.
Immobilien
Das Eigenheim steht an Platz 2 der klassischen Vorsorgemaßnahmen. Ob sich eine Immobilie lohnt, hängt von Ihrer Lage, der Substanz und den persönlichen Einkommens- und Vermögensverhältnissen ab. Für Anleger mit Finanzierungsbedarf wirken sich vor allem die aktuell günstigen Baugeldzinsen aus. Experten raten, mit viel Weitsicht zu kaufen. Denn eine Immobilie birgt auch unvorhersehbare Risiken, wie z.B. einen Wertverlust durch Standortveränderungen in der Umgebung oder Modernisierungsmaßnahmen. Schätzt man die Risiken gut ein, ist für viele das mietfreie Wohnen im Alter, wenn das Eigenheim abgezahlt ist, eine indirekte Rente.
Tipp: Wohn-Riester (auch unter dem Namen „Eigenheimrente“ bekannt) beschreibt die staatliche Förderung von selbst genutzem Wohneigentum. Während ein „normaler“ Riester-Vertrag das Ziel hat, eine zusätzliche Rente aufzubauen, investiert man mit Wohn-Riester in die eigene Immobilie
Pflegeversicherung
Ein Heimplatz kann je nach Pflegebedarf zwischen 2.400 und 3.500 Euro im Monat kosten. Nur ca. die Hälfte davon übernimmt die gesetzliche Pflegeversicherung. Über die private Zusatzversicherung kann der Rest abgedeckt werden. Wer sich dafür entscheidet, sollte das früh tun, denn je höher das Eintrittsalter ist, desto höher sind auch die Beiträge. Seit dem 01. Januar 2013 können Versicherte eine Förderung in Form des Pflege-Bahr erhalten. Wer eine freiwillige Pflegezusatzversicherung abschließt, kann meinen staatlichen Zuschuss von 5 Euro bekommen. Der Nindesteigenbeitrag beträgt 120 Euro jährlich.
Vorteil: Es sind keinen Bedingungen an die Förderung geknüpft. Jeder kann sie in Anspruch nehmen.