Pflege im Alter – Irrglaube herrscht weiterhin vor
Betrachtet man schon heute nüchtern die Situation von Alten- und Pflegeheimen, dann stellt man fest, dass schon derzeit nur eine kleine Minderheit die Pflege und Unterbringung dort aus eigenen Mitteln zahlen können. Grund sind die teilweise sehr hohen Kosten welche auf Rentner zukommen. Da reicht oftmals die Summe aus Rente und privater Vorsorge nicht aus, um diese Beträge aufzuwenden. Der letzte Ausweg ist oftmals nur derjenige, beim Sozialamt den Restbetrag über die Sozialhilfe zu finanzieren.
Sicherlich aus Sicht der Betroffenen ein Segen – Jedoch mit dem weitreichenden Blick auf die Zukunft eine durchaus kritische Situation. Viele stellen sich die Frage, warum man denn heute vorsorgen sollte, wenn ohnehin später der Staat einspringt? Besonders diejenigen, welchen Vorsorge für Alter, egal in welcher Form, bereits heute schon finanziell schwer fällt, geben das Geld lieber für den eigenen Konsum aus.
Absoluter Irrglaube
Jedoch bleibt es ein Irrglaube darauf zu vertrauen, dass der Staat auch noch in 20 bis 30 Jahren finanziell in der Lage ist, das heutige Pflegeniveau sowohl über die gesetzliche Plefegeversicherung als auch über die Sozialhilfe aufrecht zuhalten. Analog zur Situation beim Thema Rente wird die Anzahl der Pflegebedürftigen über die noch geburtenstarken Nachkriegsjahrgänge 1960-1975 stark ansteigen. Die Zahl der Erwerbstätigen, welche auch das umlagefinanzierte Pflegeversicherungssystem mit Beiträge speisen, wird im gleichen Zeitraum deutlich zurückgehen. Es müsste also deutlich mehr über Transferleistungen finanziert werden, was sicherlich auch nicht finanzierbar wäre und den Bundesetat zu stark belasten würde.
Die Folge wird sein, dass in den nächsten Jahren und Jahrzehnten die Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung systematisch zurückgehen werden. Den Standard heutiger Zeit werden sich nur diejenigen leisten können, welche bereits heute privat vorsorgen und ein zusätzliches privates Pflegetagegeld abschließen!