Unterschätztes Prolongationsrisiko
Dank der europäischen Banken- und Schuldenkrise leben wir jetzt gerade in einer Zeit, wo eine Baufinanzierung noch nie günstiger hätte abgeschlossen werden. Die logische Konsequenz ist natürlich, dass gerade jetzt viele Menschen in Deutschland sich überlegen, ob bei dem derzeitigen Mietzins der Weg in die eigenen vier Wände nicht durchaus lohnenswert erscheint.
Für diese Einstellung habe ich natürlich auch Verständnis. Doch möchte ich mit dem nötigen Weitblick auch auf diese Risiken dieser Gedanken hinweisen. Denn machen wir uns nichts vor. So günstig wie heute wird der Zins für eine Baufinanzierung in zehn oder fünfzehn Jahren wahrscheinlich nicht sein. Da oftmals die Menschen dazu neigen niedrige Tilgungsraten in ihre Baufinanzierung einzubauen, könnte dies zu einer finanziellen Katastrophe am Ende der Zinsbindung führen. Eine Prolongation des Darlehens ist dann, bei deutlich höheren Zinssätzen zukünftig, nur mit einem erheblich höheren monatlich Aufwand möglich.
Keiner hat eine Glaskugel – Doch Sicherheit kann man sich einkaufen
Natürlich weiß niemand wohin sich die Zinssätze für eine Baufinanzierung sich entwickeln. Doch eins ist bereits heute klar. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Zinssätze deutlich über den heutigen liegen, ist schon sehr groß.
Deshalb kann ich persönlich nur jedem raten, eine Baufinanzierung für die eigenen Wände nachhaltig zu überdenken. Wenn die Entscheidung dann weiterhin pro Baufinanzierung lautet, sollte man möglichst viel Eigenkapital mitbringen und eine Sondertilgung, neben der Regeltilgung, mit in die Darlehensverträge einbauen lassen. Einen Bausparvertrag kann man zur Sicherung der zukünftigen Zinsen natürlich auch abschließen!