Ist Deutschland bereit für die Rente mit 70 Jahren?
Bereits vor sechs Jahren verabschiedete die damalige Bundesregierung das Gesetz zur strittweisen Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre. Dieses Gesetz hat am 01.01.2012 jetzt seine Wirkung und der Jahrgang 1947 geht jetzt mit 65 Jahren und 1 Monat in Rente. Diese Schritte dauern nun bis 2031 bis dann schließlich der Jahrgang 1964 und alle weiteren dann mit 67 Jahren in Rente gehen werden.
In den letzten Tagen wurde nun häufig und kontrovers in der Presse über eine Rente mit 70 Jahren diskutiert. Man sollte sich jedoch auch mal vergegenwärtigen, welche Auswirkungen das denn in Wirklichkeit für zukünftige Rentenempfänger haben wird. In Wahrheit stellen solche Reformen nichts anderes als eine faktische Rentenkürzung dar, da viele schon durch ihre teilweise körperliche Arbeit schon frühzeitig mit Abschlägen in Renten gehen.
Als Beispiel möchte ich mal den Bauarbeiter oder den Müllmann benennen. Kann man diesen Leistungsträgern unserer heutigen Gesellschaft wirklich zumuten bis zum Alter von 70 Jahren hart und körperlich zu arbeiten? Ich denke nicht! Und deshalb ist nach meiner Meinung nach die Politik mal wieder gefragt, wie sie das demographische Problem effektiv und fair für alle wirklich lösen möchte. Rentenreformen wie die Einführung der Riester-Rente oder die staatliche Förderung der betrieblichen Altersvorsorge waren sicherlich schon ein sehr guter und wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Denn ein ist ja nun mal klar. Das umlagefinanzierte Rentensystem ist ein Relikt der Vergangenheit und kann schon heute nur durch Steuern subventioniert überleben!