Ideale Geldanlage für junge Leute – der Bausparvertrag
Schauen wir uns zunächst einmal die deutschen Anlegertypen an:
Blutige Anfänger achten bei Geldgeschäften am ehesten auf den Nominalzins, die Fortgeschrittenen Anleger zählen alle Raten zusammen und erstellen Zahlungspläne. Die Profis untersuchen den Effektivzins, Barwert oder Endwert. Alle drei dieser Kennzahlen weisen im Normalfall in die richtige Richtung, doch gerade Ausnahmen bestätigen die Regel.
Das beste Beispiel dafür, dass es keine Regel ohne auch nur eine Ausnahme gibt ist der gute alte Bausparvertrag. Am Anfang eigenen sich Bausparverträge als Kapitalanlage und später wird daraus einen Kreditmöglichkeit. Der Profi verzweifelt allerdings, da hier Barwerte, Effektivzinsen sowie Endwerte versagen.
Im nachfolgenden gebe ich Ihnen ein Beispiel indem dieser Sachverhalt deutlich wird:
Ein junger IT-Kaufmann plant in einigen Jahren sich Eigentum zuzulegen. Das Traumobjekt wäre eine schöne große Eigentumswohnung. Allerdings rechnet er mit Kosten von mindestens 200.000 Euro. Um sich seinen Traum zu erfüllen ist der junge Mann von seinem üppigen Gehalt bereit so viel wie möglich zu sparen. Dieser Wunsch sieht auf den ersten Blick zwar recht simpel aus, doch wenn man sich die Situation genauer anschaut, stellt sich die Frage welche Anlageform denn die geeignete und optimale Kombination aus Geldanlage und Kreditaufnahme aussieht. Denn die Investition soll erst in ca. 8 bis 9 Jahren getätigt werden um dann die 200.000 Euro zu stemmen. Möglicherweise ist ja der Bausparvertrag die richtige Anlageform? Vielleicht doch der Investmentfonds oder gar ein Banksparplan?
Der Berater der örtlichen Sparkasse rät zu einem Bausparvertrag über 200.000 Euro. Wie hätte es auch anders sein sollen. Doch ist der Umfang des Bausparvertrages viel zu hoch gewählt. Ein Viertel der Bausparsumme hätte aus meiner Sicht dicke gereicht. Allerdings bedeutet das sicherlich auch nur drei Viertel weniger Abschlussgebühr und somit Provision für den Sparkassenberater.
Doch warum sollte der Bausparvertrag der LBS nicht so hoch abgeschlossen werden? Zum einen ist dort die hohe und bereits erwähnte Abschlussgebühr, welche direkt am Anfang fällig wird und das Eigenkapital für eine zukünftige Finanzierung reduziert. Zum anderen, was mit absoluter Sicherheit das Hauptargument gegen einen 200.000 Euro Bausparvertrag, ist die Festlegung der Hypothekenfinanzierungsbank. Da Bausparkassen nur bis 72 Prozent des Verkehrswertes finanzieren, bekommt in dieser Konstellation zu 95 Prozent die Sparkasse die Finanzierung, da keine andere Bank hinter den Bausparkasse in den Nachrang des Grundbuches gehen würde.
Doch eignet sich ein mittelgroßer Bausparvertrag um die 50.000 Euro ideal für die Ansparung von Eigenkapital vor der Finanzierung, die Anlage der vermögenswirksamen Leistungen des Arbeitgebers als auch natürlich für die Ausfinanzierung eines Hypothekendarlehens während der ersten Prolongationsphase. Gerade junge Leute können so mit kleinen Beiträgen und den vermögenswirksamen Leistungen über mehre Jahre ein perfektes Eigenkapital für die Finanzierung aufbauen. Gleichzeitig sichern sie sich die derzeitigen günstigen Darlehenszinsen der Bausparverträge. Denn wenn zukünftig dann eine Finanzierung ansteht könnte es durchaus sein, dass die Hypothekenzinsen nicht mehr so günstig wie derzeit liegen!