Die größten Verlierer der Niedrigzinsen
Leider muss auch ich feststellen, dass das Leben auf Pump immer beliebter wird. Ob Auto, Renovierung der Wohnung oder den neue Fernseher, die Deutschen sind immer mehr dazu bereit dafür auf Pump zu leben. Die Amerikaner haben dies ja schon seit Jahrzehnten vorgelebt und jeder weiß was dies für Folgen hatte. Und die Versuchung steigt immer weiter. Möbelmärkte und Elektronikkonzern bieten zinslose Darlehen an. Der Verbraucher allerdings zahlt dennoch die Zeche.
Doch gibt es bei den derzeitigen niedrigen Zinsen auch wirkliche Verlierer?
Selbstverständlich! Denn die Banken geben die günstigen Zinssätze, welche Sie von den Zentralbanken einkaufen natürlich nicht 1:1 an ihre Kunden weiter. Von dem bekannten Zinsverfall haben viele Kreditnehmer nicht wirklich davon profitiert. Während der durchschnittliche Baugeldzins innerhalb der letzten zwölf Monate um 1,22 Prozent sank (aktuelle Zahlen des statistischen Bundesamtes) können sich Kreditnehmer bei Ratenkrediten im Durchschnitt nur über einen leichteren Verfall von 0,33 Prozent freuen. Sicherlich fehlen bei solchen Finanzierungsprodukten im Vergleich zu den Hypothekendarlehen eine dingbare Sicherheit, doch dennoch ist dies aus meiner Sicht vielmehr ein Renditenabschöpfen der Banken, welche durch die eigenverschuldete Finanz- und Eurokrise die Gewinne wieder steigern müssen. Viele Institute scheuen natürlich schlicht das Risiko, da die Angst teilweise recht groß ist, die Kredite nicht zurückbezahlt zu bekommen.
Weiterhin teure Dispo- und Überziehungszinsen
Auch die Dispokreditzinsen liegen weiterhin auf einem recht hohen Niveau. Es wird auch dort weiter kräftig abkassiert. Durchschnittlich nehmen Deutsche Großbanken wie die Deutsche Bank AG, die Commerzbank AG sowie die Hypovereinbank Zinssätze von durchschnittlich 13 Prozent.
Mittlerweile schalten sich schon die Verbraucherschützer sowie die Politik in diese Zinsdiskussion ein. Banken werden vom Bundesverbraucherschutzministerium direkt aufgefordert die Zinsvorteile, welche sie durch die Refinanzierung bekommen, auch an die Kunden weiterzugeben. Gerade Kunden, welche über den Dispositionsbereich hinaus verschuldet sind, zahlen wahnsinnige 19 Prozent Überziehungszinsen. Und dies bei dem derzeitigen Zinsniveau.
Sparen wird derzeit kaum noch honoriert!
Lange konnte den fleißigen Sparern in Deutschland die Finanz- und Eurokrise nichts anhaben. Eher entwickelte sich aus der schlechten Stimmung an den Kapitalmärkten ein Misstrauen. Die europäischen Banken gierten geradewegs nach den Ersparnissen der Kunden. Je größer die Einlagen bei Banken desto höher war auch die finanzielle Ausstattung und Sicherheit einer Bank.
Bis Jahresbeginn waren die Umständen ausgewählten europäischen Banken nocht knapp drei Prozent Zinsen im Tagesgeld pro Jahr wert. Überwiegend ausländische Finanzinstitute tauchten in den Bestenlisten vorne auf. Letztendlich konnte diese dann im heimischen Markt die deutschen Spareinlagen oftmals für deutlich höhere Zinsen über Kredite wieder weiterverleihen.
Doch leider ist auch dieser Trend mal wieder vorbei. Die Banken besitzen mittlerweile große Einlagen und sind nun nicht mehr bereit die Spareinlagen renditestark zu verzinsen. Von Woche zu Woche sinken seither die Zinsen. Derzeit zahlt der absolute Spitzenreiter nur noch 2,55 Prozent auf Tagesgeld. Die meisten Banken sind schon wieder weit unter zwei Prozent gerutscht. Doch bedeutet dies für die Sparer, unter Einbeziehung der hiesigen Inflation, eine leichte Geldentwertung.
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