Irgendwie pervers – Banken reißen sich wieder um Ramschpapiere
Man könnte denken:
- Die spinnen doch wieder die Banker!
- Lernen die denn gar nicht dazu?
- Wie viel Steuergeld soll noch verbraten werden?
- usw.
Sie fragen sich jetzt sicher, warum?
Es scheint so, also sei das Risiko an den weltweiten Börsenplätzen wieder zeitgemäß geworden. Internationale Großbanken, wie auch die Deutsche Bank AG, reißen sich schon wieder um die sogenannten „Schrottanleihen“. Diese Papiere, vor 3 1/2 Jahren noch als absolut toxisch und systemgefährdent bezeichnet und direkter Auslöser der Finanz- und Bankenkrise in Verruf geraten, werde wieder rege gesucht. Gigantische Gewinne sind damit verbunden, die realisiert werden könnten.
Aktuelles Beispiel ist der Ankauf von durchaus komplexen Anleihen durch die Deutsche Bank und der britischen Großbank Barclays. Diese beiden Institute erhielten den Zuschlag für ein entsprechendes Paket, welches die amerikanische Notenbank im Zuge der wohl größen Rettungsaktion des Versicherers AIG erworben hatte.
Bereits im ersten Quartal diesen Jahres hatte die beiden Banken Goldman Sachs und Credit Suisse andere komplexe Anleihepakete im Wert von 10,3 Milliarden Dollar bei einer Auktion ersteigert. Als Besicherung dienen diesen Anleihen nur zweitklassige Darlehen auf Einfamilienhäuser, welche auch als Subprime-Hypotheken bekannt wurden und zu den wohl berüchtigsten Papieren der Finanzkrise zählen. Zahlungsausfälle der Hausbesitzer führen zu einer nicht enden wollenden Kettenreaktion damals.
Notenbank hielten das Risiko in den Büchern
Durch die allgemein gestiegene Nachfrage nach solchen risikobehafteten Anleihen nutz die New Yorker Fed ihr jüngsten Auktionen um sich von den Papieren zu trennen. Teilweise auch schon mit einem recht ansehnlichen Gewinn, nachdem natürlich zuvor in den vergangengen Jahren seit Ankauf erheblichen Abschreibungen entstanden sind. Allerdings werden derzeit noch keine Preisangaben gemacht.
Das Anleihepaket, welches jetzt jüngst an die Deutsche Bank und Barclays verkauf wurde hatte einen Nennwert von ca. 7,5 Milliarden Dollar. Nach Schätzungen von Analysten des Wertpapierhauses Amherst Securities geht man von einem Auktionspreis von 4,9 Milliarden Dollar aus, was ca. zwei Drittel des Nennwertes darstellen würde. Es sei auch davon auszugehen, dass beide Institute (Deutsche Bank und Barclays) die Papiere bereits bei weitere Investoren platziert haben bzw. an eigene Mandanten stückweise weiterverkaufen.
Kritik ist dort sicherlich angebracht, denn es wird ja diesmal wieder nichts anderes gemacht, als vor den Rettungsaktionen der FED. Schon damals konnten die Banken einer einer Zeit, wo die Unsicherheit an den Kapitalmärkten vorherrschte, das Risiko auf den Steuerzahler abwälzen und wollen jetzt die gleichen Papiere zu einem deutlich niedrigeren Preis wieder zurückkaufen, wenn das Verlustrisiko begrenzter ist.
An der Wallstreet gelten die beschriebenen toxischen Wertpapiere jetzt wieder als absolute Schnäppchen. Immer häufiger fragen nach Angaben der FED sowohl Fondsgesellschaften, Versicherer, Pensionskassem aber auch Hedgefonds interessiert. Diese Anleger werden wohl angesichts der niedrigen Zinsen derzeit in den kommenden Jahren immer wieder ins Risiko investieren müssen, um die Rendite ein wenig attraktiver zu machen.
Ich hingegen stelle mir die Frage ob sich nicht alles wiederholen könnte und letztlich der Steuerzahler mal wieder die Zeche zahlt!?!