Die Renten steigen mal wieder – doch wie lange funktioniert dies noch?
Knapp 20 Millionen Rentner in ganz Deutschland haben sich über die Meldungen der letzten Tage gefreut. Denn ab dem 01. Juli 2012 bekommen Sie von der Deutschen Rentenversicherung Bund eine gesetzliche Rente überwiesen. Doch auch über zwanzig Jahre nach der deustchen Wiedervereinigung gibt es noch Unterschiede zwischen Ost und West. Westdeutsche Ruheständler erhalten 2,18 Prozent höher Bezüge im Vergleich zum Vorjahr. Rentner im Osten können sich sogar über 2,26 Prozent höhere Renten freuen. Dies teilte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) in einer Bundespressekonferenz des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales in Berlin mit.
Bezogen auf die Steigerungsrate stellt dies für westdeutsche Rentner die zweitgrößte Rentenerhöhung seit 1994 dar. Doch leider wird dieser Wert durch den Faktor Inflation ein wenig geschmälert. Da die Preissteigerung, laut dem statistischen Bundesamt, im vergangenen Jahr bei 2,3 Prozent im Durchschnitt lag, wird damit faktisch die Rentenerhöhung bereits aufgezährt.
Rentenerhöhung gerade mal auf Infaltionsrate
Überraschend allerdings war die Tatsache, dass die Erhöhung der ostdeutschen Renten geringer ausfiel, als es von Experten vorausgesagt wurde. Diese rechneten mit einer Erhöhung von mehr als drei Prozentpunkten.
Doch was bedeutet das in blanken Zahlen. Für dieses Beispiel bediene ich mich mal wieder dem Durchschnittsrentner, welcher auch oft als sogenannter Eckrenter bezeichnet wird. Dieser hat über 45 Jahre immer durchschnittlich verdient, und somit pro Jahr einen Rentenpunkt erwirtschaftet. Ab dem 01. Juli bekommt dieser von der Deutschen Rentenversicherung Bund knapp 27 Euro mehr Rente überwiesen (Ostdeutschland ca. 25 Euro).
Nach Aussage von Ursula von Leyern hätten die Rentner somit Anteil an dem wirtschaftlichen Aufschwung des Jahres 2011. Durch Lohnsteigerungen und einem deutlichen Zuwachs der Beschäftigten sei dies verbunden gewesen. Gleichzeitig kündigte unsere Arbeitsministerin auch Fortschritte für die zukünftig beabsichtigte Kombi- und Zusatzrente an, welche noch vor der Sommerpause durch eine Gesetzesvorlage auf den Weg gebracht werden soll. Diese Zusatzrente soll dann die Vorsorge für Geringverdiener sowie Frauen sichern, welche große Zeit Ihres Erwerbsleben Teilzeitstellen inne hatten, Angehörige gepflegt sowie Kinder erzogen haben.
Die Frage, welche ich mir allerdings stelle ist natürlich wie lange sich dieses umlagefinanzierte System noch bezahlen lässt. Natürlich geht es derzeit unserer Wirtschaft im Verhältnis zu anderen europäischen Nachbarländern recht gut und wir verzeichnen trotz der Euro-Schuldenkrise ansehnliche Wachstumsraten. Auch die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Deutschland lässt sich sehen.
Doch ist nicht gerade diese Entwicklung der Erwerbstätigen schon der erste Indikator für den demographischen Wandel? Werden in Deutschland wirklich so viele Stellen geschaffen, oder gehen einfach die ersten geburtenstarken Nachkriegsjahrgänge in Rente und machen somit Platz für Arbeitsuchende welche zukünftig als Beitragszahler in die Deutsche Rentenversicherung Bund einzahlen?
Meiner Meinung nach sehen wir wirklich die ersten großen Wellen der demographischen Entwicklung. Die Frage ist, ob heutige Rentensteigerungen nicht zukünftige Generationen zu stark belasten, da gerade die Rente in Deutschland zu großen Teilen aus Steuergeldern auch mitfinanziert werden. Sollten die Deutschen nicht einfach mehr privat vorsorgen, damit wir zukünftig nicht ein volkswirtschaftlichen Problem bekommen. Denn derzeit treibt vor allem die Binnennachfrage die deutsche Wirtschaft an. Was passiert wenn in 20 Jahren der größte Teil der Rentner keine ausreichenden Einkünfte mehr haben um diese Binnennachfrage langfristig aufrecht zu erhalten?!?