Kundenanwalt – Gute Idee, oder blanke Illusion?
Bereits seit einigen Jahren geniesst die Finanz- und Versicherungsbranche in der deutschen Bevölkerung keinen wirklich guten Ruf. Einseite Produkt- und Falschberatung sowie Provisionsexzesse von dubiosen Vertriebsgesellschaften sowie die Schuld an der Immobilien- sowie Schuldenkrise haben dazu sicherlich ihren Anteil dazugegeben.
Auch die öffentliche Diskussion über die ausgeuferten und niveaulosen Incentivereisen der ERGO-Tochter HMI nach Budapest haben sicherlich nicht zu einem positiven Umdenken der Bevölkerung begetragen.
ERGO – Mehr schein als sein
Die ERGO, dessen Tochter ja diese schlechte Presse in 2011 hatte, versucht schon seit Anfang 2011 sein Image zu verbessern. Unter anderem durch den sogenannten Kundenanwalt. Doch was bedeutet dies wirklich?
Der Kundenanwalt soll schlichten, wenn es zu Unstimmigkeiten zwischen dem Versicherten und der Gesellschaft kommt. Zunächst einmal nachvollziehbar. Doch wie soll dies in Realtität aussehen? Der Anwalt muss sich ja dann gegen Entscheidungen der Fachabteilungen stellen. Kiregt er dann direkte Rückendeckung des Vorstands?
Aus meiner Sicht ist der beste Kundenanwalt der Berater eines Kunden. Er sollte, wie ich es als Vermögensberater der Deutsche Vermögensberatung AG bin, nicht beim Versicherer angestellt sein und für seinen Mandanten in kritischen Situationen (Beispiel Schadenregulierung) beistehen! Wofür brauch man dann noch einen Kundenanwalt?